Lübecker Krönchen

Historie

©Fotoarchiv der Hansestadt Lübeck
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Nach einer glanzvollen Anfangszeit erlebte das Schlösschen Bellevue eine wechselvolle Geschichte. Hieronymus Küsel, Erbe eines Jahrhundertvermögens mit etlichen Kupfer- und Messingmühlen und reichster Bürger der Stadt Lübeck, lässt 1756 von dem berühmten Baumeister Johann Adam Soherr das Küselsche Palais, auch Schlösschen Bellevue genannt, als  Sommerresidenz vor den Toren der Altstadt erbauen. Das Grundstück reichte bis zur Trave, von wo aus die auf dem Wasserwege kommenden Besucher das Haus durch eine traumhafte Parkanlage erreichten, die an französische Herrschergärten erinnerte. Doch Küsel starb durch unvorsichtige Geschäfte völlig verarmt und das Schlösschen Bellevue wechselte im Laufe der nächsten 100 Jahre mehrfach den Besitzer. 1878 erwarb der Dortmunder Holzhändler Brügmann für seine Firma das Grundstück wegen der optimalen Lage mit Anbindung an Wasser und Eisenbahn. Zugunsten des Lager- und Produktionsbedürfnisse der Firma wurden das Anwesen leider in verschiedene Bereiche aufgeteilt, so dass lediglich der kleine Schlossvorplatz, das Schloss und die beiden Torhäuschen erhalten blieben.

Küsel errichtete ein „sehr prächtiges, fast fürstliches Gartenhaus“ und ließ Terrassen mit starken, massiven Mauern einfassen und diese im Stil französischer Herrscher gestalten. Eine Pforte, die zu diesem Garten führte, kostete Eisen und Stein allein 12000 Taler. Von vorn betrachtet wurde das Schlösschen von zwei Torhäusern flankiert, welche ein beeindruckendes schmiedeeisernes Tor einfassen. Ursprünglich prangte der Namenszug der Anlage in der Mitte des Tore, heute scheint dort eine Laterne. Die Hauptfassade wirkt wohlproportioniert und für einen Rokoko-Bau fast bescheiden. Spiegelsymmetrie wirkt mit zierlichen Gesims Verdachungen der Fenster. Das Mansarddach soll ursprünglich schon mit blauen Tonpfannen gedeckt gewesen sein und wurde in den 80er Jahren im gleichen Stil erneuert. Ursprünglich war die Fassade in einem Rot gehalten, wobei die gliedernden Fassadenelemente sich hell abheben.  Innen besticht die Architektur durch sehr wohlproportionierte Räume,  die zu jeder Tages- und Jahreszeit luftig, hell, sonnig und einladend wirken. Bei einer restauratorischen Ergebung 2016 wurden entsprechende Reste gefunden. Einen Eindruck davon finden Sie heute im Zimmer „Zeitreise“. Es ist heute das einzige und zugleich prächtigste noch erhaltene  Zeugnis vom Übergang feudaler, adliger Baukunst.

Seit Frühjahr 2017 öffnet das Schlösschen Bellevue seine Pforten der Öffentlichkeit als charmantes Privathotel.

©Fotoarchiv der Hansestadt Lübeck

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